Rotwein war in den meisten Fällen in irgendeiner Weise mit Holz in Verbindung. Dieser Rotwein wurde direkt in ein grosses Holzfass gefüllt. Wie läuft das so ab?
Also, Ziel ist es nicht die ganzen Trauben sondern nur die Traubenbeeren im Holzfass zu haben. In den Stielen der Trauben sind viele Gerbstoffe und Tannine enthalten. Im Gegensatz zu den Schalen und Beeren sind die Gerbstoffe in den Stielen bitter und adstringierend. Fast immer sind sie unerwünscht im Wein und die Winzer trennen deshalb die Stiele vor der Maische ab.Das erreicht man durch das sogenannt Entrappen* oder auch Abbeeren, bei dem die Stiele von den Traubenbeeren abgetrennt werden. Zum Glück muss das nicht von Hand gemacht werden, nein dafür gibt es eine tolle Maschine. Die geernteten Trauben fahren erstmal mit der sogenannten „Giraffe“ hoch und werden auf dem Weg von unnötigen Blättern und Kleintieren befreit. Dann fallen die Trauben (Traubenbeeren sind hier noch am Stil) in die Abbeermaschine. Dort werden mit einer Stachelwalze die Trauben durch eine Lochtrommel gefördert. Die Beeren fallen durch und die Stile werden am Trommelende ausgeworfen. Die hinuntergefallenen Beeren landen auf einem kurzen Förderband, wo nochmals fleissige Hände grössere Rappen entfernen. Dann geht es ab in die Wanne, welche Teddy mit dem Gabelstapler in das grosse Holzfass befördert. Zwischendurch wird noch schnell etwas Trockeneis auf die Trauben geworfen, damit sie nicht so schnell warm werden.
Die Trauben lagern hier bei Constantia Glen immer erstmal eine Nacht im Kühlraum. Das machen sie so, weil sie mit einer Kaltgärung anfangen wollen. So weit hab ich das verstanden, aber ich glaub ich frag morgen lieber nochmal nach. Am Ende, kommt ein Deckel aufs Fass und alles wird wieder schön sauber gemacht 🙂
*Der Begriff Entrappen wird auf den Begriff Rappen zurückführt, einer alten Bezeichnung für die Stiele. Hat also nichts mit den Schweizer Rappen zu tun, oder doch?
